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Reisetage von Pai nach Bangkok – unser Wochenende in Bildern

Es gibt Tage, an denen sind wir mit einem Bein im Bett, mit dem zweiten im Flugzeug und mit dem dritten auf Sightseeingtour. So ging es uns dieses Wochenende, denn vom wunderschönen Pai mit seinen grün bewachsenen Hügeln hat es uns via Chiang Mai nach Bangkok verschlagen. Kurz vor Abreise wird natürlich noch wie immer einiges nach dem Zeitplan eingepackt, keiner hat Essen geholt, und, oh, der Roller muss ja auch noch zurückgegeben werden – und während wir das denken, rutschen wir schon im nassen Schlamm vor unserem Hüttchen aus, denn es ist Rasenbewässerungssamstag in unserem Resort. Am Ende der ganzen Aufregung sind wir zwar nicht mehr soo gruppenbildtauglich, aber, dank der großartigen Hilfe der Nesting Nomads, fröhlich!

Die 700-Kehren-Tour von Pai nach Chiang Mai ist ja an sich schon eine Herausforderung, aber die ästhetischen Gefahren, die am Straßenrand lauern, sind auch nicht ohne. Es muss Gründe geben, warum die Thais diese absurden Figuren (siehe unten) überall hinstellen. In jedem Fall sind sie die Gartenzwerge Thailands und als solche bevölkern sie auch die Raststation zwischen Pai und Chiang Mai. Lola ist auf diesem Bild so davon eingenommen, die Positionen dieser beiden Gestalten nachzumachen, dass sie die Frau, die sie heimlich aus dem Restaurant dahinter zu fotografieren versucht, gar nicht bemerkt.

Kaum sind wir in Chiang Mai angekommen, wird uns wieder klar, warum wir diese Stadt so lieben: wegen all der Lichter, den schmalen Straßen und natürlich auch wegen den alltäglichen Skurrilitäten wie dem einzigen uns bekannten „Geldautomaten-To-Go“. Den Spruch auf der Seite des Transporters können wir nach dem mehrmaligen Aussortieren unserer Rucksäcke allerdings nur unterschreiben: „Make Life Simple“! Wir sind unserem in anderthalb Monaten angesammelten Konsumüberschuss mit der simplen Regel zur Leibe gerückt, dass jedes neue Teil sich seinen Platz im Kleiderschrank durch den Auszug einer alten Klamotte verdienen muss. Und siehe da, es hat funktioniert!

Die Zeit zwischen der Ankunft mit dem Bus und dem Abflug nach Bangkok verbringen wir mit den vermutlich besten veganen Burgern der Welt in der „Karma Kitchen“. Lola redet schon den ganzen Tag von „Loofie“ und „Tonton“, den beiden unendlich geduldigen Hunden, die diesen kulinarischen Himmel bevölkern. Irgendwie verlässt uns das Bankzitat-Thema auch hier nicht ganz:

Die Stärkung ist vor dem Flug aber auch bitter nötig, denn die Reise zieht sich bis spät in den Abend hinein, und wir sind bald die letzten in der Ankunftshalle. Flughäfen sind seltsame Un-Orte, als würden sie ständig auf die Besatzung des Todessterns oder eines Modemagazins warten, um sie zu beleben. Wir machen nur schnell ein Bild und sind froh, als wir hinterher mit Gepäck und Kind endlich im Taxi zum Hotel sitzen.

Der nächste Morgen in Bangkok erfreut uns wieder mit den hier zahlreich vertretenen Möglichkeiten, gut frühstücken zu gehen – diesmal ins „Chomp“, das neben leckerem veganen Bacon auch noch eine gigantische Spielecke für Lola im Obergeschoss zu bieten hat! Mit einer ordentlichen Portion Glück taumeln wir genau zur richtigen Zeit meiner Cousine in die Arme, die uns die vier Tage in Bangkok bis zu unserem Abflug nach Delhi begleiten wird.

Mit dieser Aussicht kommen wir auch übermüdet oder mit Jetleg in den Tag!

Damit meine Cousine eine Chance hat, ihren Rhythmus umzustellen, beschließen wir, den Sonntag zu einer Explosion an Sightseeing werden zu lassen. Als allererstes geht es via Flusstaxi zum „Flower Market“, der im Grunde tatsächlich nichts anderes ist als eine riesige Markthalle voller Blumen. Das Vorhandensein eines „Starbucks“ weist uns den Weg und lässt uns gleichzeitig zweifeln, ob von der Originalität der Attraktion überhaupt noch etwas übrig geblieben ist. Tatsächlich ist der Markt nicht anders als jede andere Großmarkthalle der Welt, es gibt Plastikpompons…

…Ananaslaster…

…und last but not least den Fachhandel Ihres Vertrauens für Knollen aller Art.

Okay, vielleicht ist die Halle doch etwas außergewöhnlicher, aber kein Vergleich mit dem Labyrinth an Gängen, denen wir folgen, um zu Wat Arun zu kommen, dem Mosaiktempel auf der anderen Seite des Flusses. Erst einmal zahlen wir am Pier zurück fünf Baht, um, so die Hoffnung, direkt am Tempel aussteigen zu können, und schippern über den Fluss.

Auf der anderen Seite angekommen, verirren wir uns erst einmal in der Baustelle um Wat Kalayanamit.
Ganz gleich, ob sein Wihan der größte ganz Thailands ist, er ist erstaunlich frei von Touristen – und erstaunlich frei von Wegweisern, weshalb wir uns schnell verirren.

Wir treffen auf einen Kanal, überqueren eine Schleuse, und haben keine Ahnung, wo wir sind. Plötzlich tauchen dutzende Zelte auf, die um kleinere Versammlungshallen drapiert sind. Irgendwie haben wir es geschafft, mitten in eine Mönchsschule zu geraten, und wir werden herzlich ausgelacht, als wir sagen, dass wir eigentlich zum Wat Arun wollen. Genauso herzlich helfen uns aber alle weiter, was den Tempelnamen Kalayanamit sehr passend erscheinen lässt – er soll übersetzt ungefähr so viel heißen soll wie „guter Freund“.

So wird ein einfacher Trip zu einer einfachen Sehenswürdigkeit zu einem Abenteuer!

Mit Hilfe der Mönche schaffen wir es aber, zur eigentlichen Attraktion zu gelangen, dem mosaikbesetzten „Tempel der Morgenröte“ – Wat Arun!

Die Mosaiken sind unglaublich! Unsere ganze Suche hat sich gelohnt, auch wenn der Tempel derzeit noch restauriert wird.

Lola ist schwer damit beschäftigt, alle verfügbaren Stufen hinauf- und wieder herab zu klettern, ein Verfahren, dass letztlich dazu führt…

…dass die morgens mühe- und liebevoll festgesteckten Zöpfe ihren Halt schnell verlieren.

Wir vermissen Pai und unsere Freunde, und wir können kaum glauben, dass wir gestern noch dort waren. Wie sich wohl erst Indien für uns anfühlen wird? Alle, die wir gefragt haben, haben uns gesagt, dass wir es entweder lieben oder hassen werden – manchmal auch beides gleichzeitig. Wer weiß? Wir freuen uns jedenfalls auf den neuen Abschnitt unserer Reise!


Bilder von vielen andren Familien und ihren Wochenenden gibt es wie immer bei Geborgen Wachsen.

Von Olaf

Auf der Reise zu sich selbst. Minimalist. Reiseblogger. Glücklicher Papa.

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