Nun ist es bald soweit und es weihnachtet sehr – zumindest in Europa. Hier in Asien ist von Vorweihnachtsstimmung keine Rede, es könnte August oder Oktober sein oder meinetwegen auch März, aber ganz sicher nicht die Woche nach dem dritten Advent.
Wie viel Luxus brauchen wir – und wie viel Luxus ist gut für uns? Die überraschende Antwort für uns ist: mehr, als wir dachten. Auf Reisen ist die Grenze des Zumutbaren für uns bereits bei der Klotür erreicht. Vor allem, wenn sie nur aromatisch unabgeschlossener Raumteiler ist – in einem Kabuff voller bunter Quadrate.
Nun sind schon etwa fünf Monate vergangen und wir sind immer noch unterwegs – mit unseren zwei Rucksäcken auf den Rücken und unserer kleinen Tochter Lola an der Hand. Bevor wir aufgebrochen sind, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie uns diese Zeit prägen würde und vor allem, ob und wie die Kleine die vielen Veränderungen, das unstete Leben, die Hitze und das fremde Essen wegstecken kann.
Nun sitze ich hier, Sand und Salz im Haar und betrachte meine kleine Familie beim Toben im Wasser. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich je so glücklich war. Ich glaube, so unendlich zufrieden war ich noch nie.
Nha Trang, Bahnhof. Wir stehen erschöpft von der langen Fahrt auf anderthalb Sitzen und einem Berg Rucksäcken im Minivan in einer überfüllten Wartehalle und fragen uns, ob wir überhaupt am richtigen Ort sind und wo um Himmels Willen es hier zu den Gleisen gehen soll.
Eines schönen Morgens im April weckt mich meine Freundin Josi mit den Worten: „Olaf, wir müssen nach Bali“. Ich hoffe jedenfalls, dass das, was dort gräulich durch die Fenster unserer Berliner Wohnung in unser Schlafzimmer sickert, Morgenlicht und nicht Mogellicht ist. Als ich meine schlafverkrusteten Augen endlich halbwegs öffne, sehe ich, dass unsere kleine Tochter noch selig schläft. Das ist immer verdächtig. Ein guter Morgen beginnt mit einem kleinen Fuß im Gesicht, der mir energisch vermittelt, dass jetzt aber wirklich und ultimativ endlich Zeit zum Aufstehen ist. Kinder – die wunderbaren Alarmwecker der Natur.
Meine Definition von Minimalismus ist nicht, dass man gar nichts besitzen soll, sondern nur das, was gut tut. Wir wollen als Familie nur noch das unser Eigen nennen, was wir brauchen, und nicht wahllos für scheinbare Bequemlichkeit oder aus Impulsen heraus Zeug anschaffen, dass uns später belastet. Inzwischen fragen wir uns bei Neuanschaffungen immer: Möchte ich das wirklich in mein Leben lassen?
Die Meere sind ein Müllhaufen. Ich habe eine einzige lebendige Koralle auf dieser Reise gesehen. In großen Wellen werden Felsbrocken an den Strand und gegen meine Schienbeine geschleudert, die ehemals als Biotop die Strände und das Leben auf ihnen geschützt haben. Jetzt sind sie schlammige Mondlandschaften. Als Josi und ich Kinder waren, war jeder Strand eine Spielwiese. Heute können wir Lola nicht einfach im Sand graben lassen, weil wir nicht wissen, was sie aufhebt.
Eines Morgens weckt mich Josi mit den Worten: „Olaf, wir müssen nach Bali!“
Wir haben auf unserer Reise schon viele Tempel und andere heilige Stätten besichtigt. Darunter waren Orte, die unzweifelhaft eine große Energie abstrahlen. Um diese Kräfte wahrzunehmen, muss man nicht gläubig sein, nur aufmerksam.
Taiwanesisches Fernsehen ist voll von Taiwanesen. Und da dieses Volk nun einmal nicht besonders groß ist, war jeder schon mal im Fernsehen (oder kennt zumindest jemanden, der schon mal da war). Neben Talk- und Spieleshows ist ein integraler Bestandteil ganzer Spartenkanäle Essen, wobei der Begriff „Spartenkanal“ bei derart überbordender Begeisterung unpassend ist.