Wir sind digitale Nomaden. Das bedeutet, dass wir einen guten Teil unseres Lebens an und mit technischen Geräten verbringen. Unsere Lebenswirklichkeit hat sich in den letzten Monaten zu Teilen in die digitale Welt verlagert. Das bedeutet nicht nur, dass wir mit meiner Oma skypen und unsere Hotels über eine App auf dem Handy buchen, sondern wir bearbeiten täglich unseren Instragramaccount am Handy, schreiben Artikel für unseren Blog am Laptop oder vernetzten uns mit anderen Bloggern in Facebookgruppen via Tablet. Unser Kind sieht diese omnipräsente Nutzung all dieser leuchtenden und blinkenden Medien und will das, was sie bei allen Dingen tut, die sie bei uns sieht: es nachmachen.
Kategorie: Glück
An diesem Wochenende stolpern wir von einer Farbexplosion zur nächsten: Bunte Saris auf dem Bahnhof in Jaipur, wilde Feuerwerke über den Hängen von Pushkar und der blaue Himmel über den rosa Mauern der „Pink City“. Rajasthan ist ein Meer an schillernden Tönen.
Ist das wirklich nur ein Wochenende gewesen? Es fällt mir schwer, unsere Reise nach Indien in einfache Worte zu fassen: Immer, wenn ich den Knoten meiner Gedanken schnüren will, löst sich alles wieder auf. Indien ist klischeehaft bunt, groß, voll und zwiespältig; ein bisschen weniger laut als gedacht und dafür etwas kälter. Kühe sind hier tatsächlich so allgegenwärtig wie wilde Hunde, und sie bedienen sich auch selbstverständlich aus den Garküchen Delhis, wenn sie Hunger haben.
Es gibt Tage, an denen sind wir mit einem Bein im Bett, mit dem zweiten im Flugzeug und mit dem dritten auf Sightseeingtour.
Bald ist das Jahr 2016 vorbei und wir haben so wahnsinnig viel erlebt! Wir haben zu den folgenden sechs Kategorien die schönsten Bilder herausgesucht, die auf unserer Reise entstanden sind.
Wenn Goldsucher früher ausgezogen sind, suchten sie das Abenteuer. Wenn wir heute losziehen, suchen wir das Gold unserer Zeit – Kontakte mit inspirierenden Menschen, die uns auf unserem Lebensweg weiterbringen. Das Schöne ist, dass es sich bei dieser Art von Goldschürfen nicht einmal um anstrengende Arbeit handelt.
Sehr häufig werden wir auf der Straße von Menschen angesprochen, die uns mit unserem Kind an der Hand durch die Welt ziehen sehen. Die erste Frage ist dann meistens: „Reisen? Geht das überhaupt mit Baby?“ Unsere Antwort ist dann meistens: „Oh, ja. Es geht sehr gut.“ Was für Auswirkungen unsere Reise auf das Selbstvertrauen unserer Tochter, die Internetnutzung von Josis Oma und unsere Lebensfreude hat, haben wir nun für die Brigitte aufgeschrieben.
Nun sind schon etwa fünf Monate vergangen und wir sind immer noch unterwegs – mit unseren zwei Rucksäcken auf den Rücken und unserer kleinen Tochter Lola an der Hand. Bevor wir aufgebrochen sind, habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie uns diese Zeit prägen würde und vor allem, ob und wie die Kleine die vielen Veränderungen, das unstete Leben, die Hitze und das fremde Essen wegstecken kann.
Nun sitze ich hier, Sand und Salz im Haar und betrachte meine kleine Familie beim Toben im Wasser. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich je so glücklich war. Ich glaube, so unendlich zufrieden war ich noch nie.
Eines schönen Morgens im April weckt mich meine Freundin Josi mit den Worten: „Olaf, wir müssen nach Bali“. Ich hoffe jedenfalls, dass das, was dort gräulich durch die Fenster unserer Berliner Wohnung in unser Schlafzimmer sickert, Morgenlicht und nicht Mogellicht ist. Als ich meine schlafverkrusteten Augen endlich halbwegs öffne, sehe ich, dass unsere kleine Tochter noch selig schläft. Das ist immer verdächtig. Ein guter Morgen beginnt mit einem kleinen Fuß im Gesicht, der mir energisch vermittelt, dass jetzt aber wirklich und ultimativ endlich Zeit zum Aufstehen ist. Kinder – die wunderbaren Alarmwecker der Natur.
Eines Morgens weckt mich Josi mit den Worten: „Olaf, wir müssen nach Bali!“